Ziegen

Vita Pro Die eigenwillige unterhaltsame immer neugierige Ziege

Ziegen (Capra) sind Wiederkäuer und gehören zur Gattung der Hornträger (Bovidae). Dazu gehören die Wild- und Hausziege und die  verschiedenen Arten der Steinböcke.

Ziegen sind sehr intelligent, lernfähig und anhänglich und echte Kletterkünstler. Sie werden schnell zahm und genießen den Kontakt zum Menschen.

Als Herdentier sind sie sehr gesellig und können auch mit anderen Tieren enge Freundschaften aufbauen. Oft wird sie als Stallgefährte von Pferden gehalten. Die spielerische Ziege wird versuchen das Pferd zum Spiel und damit zu ein wenig Bewegung aufzufordern. Manche Ziegen begleiten Pferd und Reiter auf den Ausritten.

 

Ziegen lassen sich schwer erziehen wird oft gesagt. Eigenwillig sind sie auf jeden Fall aber mit den richtigen Argumenten und Angeboten sind sie durchaus zu einer Kooperation zu bewegen.

Die Böcke können ordentlich stinken. Das kann bis zur Geruchsbelästigung bei den Nachbarn gehen. Der Geruch entstammt hauptsächlich den paarigen Horndrüsen über der Stirn, die zum Markieren genutzt werden . Diese scheiden das streng riechende Sekret aus. Der Urin hat kaum Einfluss auf den strengen Geruch. Die Weibchen werden durch den starken Geruch des Bocks zum Nachwuchs bekommen „angetörnt“. Besteht kein Bedarf, die Ziegendamen mit dem Geruch zum Nachwuchs zu animieren, kann der Geruch der Böcke durchaus akzeptabel sein. Durch eine Kastration kann der Geruch verringert werden. Meistens werden die Böcke durch die Kastration ruhiger, zahmer und bekämpfen sich weniger. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Zusammensetzung der Duftstoffe zwischen kastrierten und unkastrierten Böcken unterscheidet. Die Analyse im Labor ergab, dass es sich Chemikalie namens 4-Ethyloctanal handelt. Dieser Stoff wirkt direkt auf das Gehirn der Weibchen und versetzt diese in Paarungslaune.

 

Mit dem Hund hat die Ziege so ihre Mühe. In ihm sieht sie immer noch den Wolf nur getarnt im Schafspelz. Bei Kämpfen untereinander Knallen die Köpfe mit dem Horn aneinander. Bei Hunden versuchen sie mit den spitzen Hörner den Bauch zu erwischen.

Ziegen sind immer für Überraschungen gut. Ihr Erfindungsreichtum kennt kaum Grenzen und gepaart mit ihrer extremen Neugier wird es für ihren Besitzer nie langweilig.

Geraten Schafe bei Gefahr oft in Panik, suchen Ziegen einen gewissen Abstand, um sich dann anzusehen, ob die Gefahr den Aufwand der Flucht wert ist.

 

Auf Ihre Koppel darf nicht jeder. Und Melken ist auch so eine Sache, die mit einer Überraschung enden kann. Eine Ziege kann pro Jahr 3X so viel Milch geben wie ihr eigenes Körpergewicht und ist dabei in den Ansprüchen sehr sparsam.

Im Gegensatz zum Schaf versetzt eine saftige Wiese die Ziege nicht in einen Freudenrausch, ein delikater Brombeerstrauch umso mehr. Ziegen lieben Büsche, Rinde von Bäumen und Äste, Sträucher, Gräser und Kräuter. Wenn der Nachbar davon in Hülle und Fülle hat, dann braucht es einen guten Zaum mit einem richtig starken Stromgerät. Sonst sieht es bei ihm bald anders aus. Kompromisslos wird alles dem Erdboden gleich gemacht. Generell gilt für Ziegen: alles auf der anderen Seite des Zauns schmeckt besser.

Faserreiche Nahrung wie Heu ist für alle Wiederkäuer sehr wichtig. Der Magen von Ziegen und Schafen besteht aus den Vormägen Pansen, Netzmagen und Blättermagen. Der Labmagen entspricht dem einhöligen Magen. Faserreiche Nahrung wird in den 4 Mägen vorverdaut durch rückwärts laufende Peristaltik und Kontraktionen dann wieder zurück in den Mund befördert. Noch einmal eingespeichelt, durchgekaut und zermalmt. Erst dann wird das Futter endgültig verschluckt und verdaut.

Die Rangordnung ist „Knigge“ bei Ziegen und wird strikt eingehalten. Meist reicht ein Blick vom Chef. Wird der ignoriert, dann kann die Ziege schon mal auf der Seite liegen.

In der Natur werden die Herden von weiblichen Tieren geführt, da die Böcke eine Partnerin, für die Paarung in einer anderen Herde suchen. Meist schließen sich die Böcke dazu mit Altersgenossen zu einer Junggesellengruppe zusammen und ziehen umher.

Die weiblichen Tiere bleiben meistens in der Herde. So entstehen enge soziale Bindungen, die oft ein Leben lang halten.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Ziegen viel Freude und Abwechslung und vielleicht ab und zu ein wenig lange Weile und bleiben Sie gesund

Ihr Vita Pro Team