Vita pro für Tauben

Gefiederte Boten – als Friedenstaube, Brieftaube oder Wettkampftaube

Die Tauben (Columbidae) gehören zu der Familie der Vögel. Sie umfasst etwa 42 Gattungen und hat in der freien Natur einen Artenreichtum von mehr als 300 Arten. Sie sind die einzige Familie der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes).

Die weisse Taube steht als Symbol für Liebe, Freiheit, Glück, Frieden, Unschuld und Reinheit.  Noah ließ von der Arche eine Taube als Kundschafter fliegen. Als sie mit einem frischen Olivenblatt zurückkam, zeigte es Noah, dass das Wasser zurück gegangen war. Die Menschen konnten auf die Erde zurückkehren und es stand eine Zeit des Friedens auf der Erde bevor.  Sie wird deshalb auch Friedenstaube genannt. Pablo Picasso malte die Taube als ein Symbol des Friedens für den Weltfriedenskongress, der 1949 stattfand. 1955 erhielt er für dieses Bild den Weltfriedenspreis. Seit dieser Zeit steht dieses Bild von der Taube mit dem Ölzweig im Schnabel als Symbol für den Frieden weltweit.

Der Körperbau ist bei allen Tauben ähnlich. Sie haben einen kräftigen Rumpf mit sehr viel Muskulatur fürs Fliegen und einen kleinen Kopf. Beim Laufen bewegt sich der Kopf vor und zurück. So sieht es zumindest für den Beobachter aus. In Wirklichkeit wird der Kopf aber nach jedem Schritt „nachgeholt“, das Bild auf der Netzhaut bleibt bis zum nächsten Schritt stehen. Das wird „Stellreflex“ genannt.

 

Die Felsentauben sind die wild lebenden Urahnen der Haustaube und der Stadttaube. Aus der Felsentaube sollen sich alle Taubenarten entwickelt haben.

Die Krontaube (Fächertaube) ist die  größte Taube der Welt und kann bis zu 2,5 kg wiegen, circa 80 cm groß und 45 Jahre alt werden.

Die kleinsten Tauben der Welt sind nicht viel grösser als ein Spatz. Tauben können im Durchschnitt ein Alter von 20 Jahren erreichen.

 

 

 

 

 

Die männliche Taube wird Tauberich, Täuberich, Tauber oder Täuber genannt, die weibliche schlicht und einfach Täubin. Taubenpärchen bleiben ein Leben lang zusammen. Das Geschlecht ist schwer auszumachen. Der Täuberich hat meistens eine etwas kräftigere Statur.

Tauben gehören mit zu den ersten Haustieren. Sie wurden als erste Vögel vom Menschen domestiziert. Sie können sehr zutraulich und handzahm werden, benötigen aber auch einen eigenen Platz, einen Rückzugsraum, so wie das Körbchen für Katze und Hund. Zwischen Menschen und Tauben können lange Freundschaften entstehen die ein Taubenleben lang halten. Sie sind anhänglich, und plaudern mit Dir und dankbar, wenn sie ein Teil der Familie sein dürfen und du Dich mit Ihnen beschäftigst. Sie geben wie alle Tiere sehr viel zurück.

Zu Beginn ihrer Domestikation wurden sie vor allem als Leckerbissen für den Teller gezüchtet. Schnell wurde aber ihr Talent für den Nachrichtendienst entdeckt. Schon die Ägypter erkannten die Fähigkeit der Tauben und nutzten sie, um Nachrichten schnell von einem Ort zum anderen zu überbringen. Tauben verfügen über einen ausgeprägten Orientierungssinn und ihr wichtigster Lebensinhalt ist es, in ihrem Zuhause zu sein. Tauben nutzen zum Navigieren das Magnetfeld der Erde. Im Schnabel befinden sich kleine Eisenoxid Moleküle, das Magnetometer. Damit können sie die Intensität des Magnetfeldes der Erde messen und sehen, in welche Richtung das Magnetfeld der Erde verläuft und dadurch erkennen, in welche Himmelsrichtung sie fliegen muss. In den 1950er Jahren bewies der deutsche Ornithologe Franz Sauer als erster, dass Vögel in der Nacht die Sterne als Orientierungshilfe nutzen. Weiter nutzen sie zum Orientieren Infraschall und können polarisiertes Licht sehen.

 

 

 

Der heimatliche Schlag ist für die Taube das wichtigste. Egal wo sie frei gelassen wird, die Entfernung spielt für sie keine Rolle. Sie versucht immer so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren. Sie kann bis zu 100 km schnell fliegen und das über mehrere Stunden. So kann sie bis zu 1000 km am Tag zurücklegen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt zwischen 80 und 120 km pro Stunde.

In vielen Kriegen wurden sie als Überbringer von Botschaften genutzt. Vom Militär haben Tauben für ihre Leistungen in den Kriegen Orden verliehen bekommen und es wurden sogar Heldendenkmäler errichtet.

Die weiße Friedenstaube oder die Brieftaube werden geachtet, aber auch die Stadttauben sind beachtenswerte Tiere. Sie sind Kulturfolger und Ihre Anpassungsfähigkeit ist sensationell. Tauben bleiben ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen. Sie sind sehr liebevoll zueinander. Wegen ihres liebevollen Turtelns stehen auch als Symbol einer wunderschönen Liebesbeziehung.

 

Noah nutzte als erster eine Taube, um zu sehen, ob und wo es Land gibt. Wenn Landvögel in eine bestimmte Richtung fliegen, ist dort meistens Land, das wussten auch die alten Seefahrer und beobachteten, wohin die Landvögel flogen. Kolumbus entdeckte so die Bahamas.

 

Tauben sind sehr intelligent. Forscher der University of Otago (Neuseeland) und der Ruhr-Universität Bochum haben sich erneut  mit Tauben beschäftigt und festgestellt, dass sie über ein sehr gutes Gedächtnis verfügen und sogar in der Lage sind, orthografische Regeln zu lernen.

Dem Co-Autor Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum zufolge bedeutet dies: „Tauben und Menschen haben extrem unterschiedliche Gehirne und lernen trotzdem auf äußerst ähnliche Art und Weise orthografische Regeln“. Eine ähnliche Fähigkeit, wie sie die Forscher nun bei den Tauben festgestellt haben, wurde zuvor bereits bei Pavianen gezeigt. „Die enorme kognitive Leistung der Tauben offenbart, dass es kein Privileg von Primaten – oder gar nur des Menschen – ist, orthografische Regeln zu beherrschen“, so Güntürkün.

(Originalarbeit der Forscher: PNAS, DOI: 10.1073/pnas.1607870113)

 

 

Die Nahrung der Tauben besteht überwiegend aus pflanzlicher Nahrung wie Körnern, Samen, Getreide, Knospen, Früchten, Beeren und anderem. Im Magen haben sie kleine Steine, die die Samen und Körner zerkleinern. Die meisten Vogelarten heben den Kopf beim Trinken und zum Schlucken des Wassers (Schöpftrinken). Tauben saugen das Wasser einfach ein (Saugtrinken).

Die Nistplätze der Tauben sind sehr einfach. Kein kuscheliges weiches Nest, sondern nur ein paar Zweige gibt es für die Küken. Das Gelege besteht fast immer aus 2 Eiern, die gleichzeitig bebrütet werden.

Die Taubenjungen sind Nesthocker und wachsen sehr schnell. In den ersten Tagen ihres Lebens verdoppelt sich täglich ihr Gewicht. Dazu brauchen sie viel eiweißreiche Nahrung. Und diese Nahrung können die Tauben selber herstellen. Dazu produzieren sie im Kropf die Kropfmilch.

Nach neuesten Studien setzt sich das Sekret aus Fetten, Eiweiß, Vitaminen, Mineralien, immunisierenden Stoffen und Antioxidantien zusammen. Einige Tage vor dem Schlüpfen der Jungen beginnt die Produktion. Diese Milch wird von den Jungen aktiv direkt aus dem Schnabel der Eltern gesaugt. Tauben können deshalb fast das ganze Jahr ihren Nachwuchs füttern im Gegensatz zu anderen Vögeln, die Insekten und Würmer an den Nachwuchs verfüttern. Die Brutpflege teilen sich die Eltern.

 

Schon nach einer Woche werden die Küken zusätzlich mit Körnern gefüttert und nach zwei Wochen fressen sie die Nahrung der Erwachsenen. Mit 3 Wochen ist das Gefieder voll entwickelt und mit 4 Wochen fangen sie an zu fliegen.

Tauben fliegen, wenn sie in einer fremden Gegend freigelassen werden, zielstrebig direkt in die Richtung ihres heimatlichen Schlags. Dieser Heimatdrang wird heute im sportlichen Wettkampf genutzt. Welche Taube ist am schnellsten wieder in ihrem Schlag? Das größte Ereignis findet jedes Jahr in Barcelona mit bis zu 30.000 Tauben aus allen Teilen Europas statt. Diese Tauben sind richtige Hochleistungssportler.

Im Volksmund wird die Taube auch das Rennpferd des kleinen Mannes genannt. Je nach Erfolg kann die Brieftaube bis zu 50.000 € wert sein. Die teuerste Taube der Welt heißt New Kim und kommt aus Antwerpen. Sie wurde für 1,6 Millionen nach China verkauft

 

Aus welchem Grund auch immer ein geflügelter Kamerad bei Ihnen ist, Vita pro unterstützt Ihren Liebling in allen Lebenslagen und erfreut den Besitzer mit einem langen Leben und besten Leistungen Ihres gefiederten Freundes.

Fütterungsempfehlung

Niemals direkt in den Schnabel geben!

  • unverdünnt in das frische Trinkwasser geben
  • 10 ml täglich auf einen Liter Trinkwasser
  • oder 20 Tropfen (1 ml) auf 100 ml Trinkwasser
  • bei besonderer Anstrengung oder nach Bedarf bis zu 2 mal täglich
  • im ersten Monat täglich
  • ab dem 2. Monat jeden 2. Tag